Sioux-Indianer

 

 

 

Sioux = mächtige Konföderation nordamerikanischer Indianerstämme der Sioux-Sprachfamilie im Kulturareal der Plains zwischen Mississippi/Missouri und den Rocky Mountains.
Die Gruppenbezeichnung geht auf ein Wort aus der Sprache der Ojibwa zurück, das von den frühen französischen Entdeckern und Händlern zu Nadouessioux verballhornt und schließlich zu Sioux verkürzt wurde.
Die Sioux bezeichnen sich selbst als Lakota oder Dakota, was soviel wie „Verbündete" bedeutet. Die sieben Stämme gliedern sich in drei Hauptgruppen:
die seßhaften Santee, die auch Landwirtschaft betrieben,
die Nakota sowie die büffeljagenden Teton.
Im 17. Jahrhundert setzten sich die Sioux aus kleineren Lokalgruppen von Waldlandindianern im Gebiet des heutigen Minnesota zusammen. Sie ernährten sich von Klein- und Großwild sowie wildem Reis und waren von zahlreichen rivalisierenden Nachbarstämmen umgeben.
Konflikte mit den Ojibwa zwangen die Sioux schließlich, in die Great Plains auszuwandern und sich auf die Büffeljagd zu spezialisieren. Sie paßten sich rasch an ihre neue Umwelt an, und es kam zu einem gewaltigen Bevölkerungswachstum.
Um 1750 gab es 30 000 Sioux, die sich fest im Gebiet der nördlichen Plains etabliert hatten.
Sie wurden für das nächste Jahrhundert die beherrschende Macht der Region

 

Lebensweise Grundlage der Sozialstruktur der Sioux bildete der sogenannte Tiyo´spaye, eine Großfamilie, die gemeinsam dem jagbaren Wild hinterherzog. Die Sioux glaubten an einen alles beseelenden, allmächtigen Gott: Wakan Tanka, oder „Das Große Geheimnis". Die Traditionen der Sioux sahen bei Ehebruch Entstellung vor; die Verletzung der Jagdvorschriften zog die Zerstörung des Tipi und des persönlichen Besitzes nach sich. Während der Beisetzung eines Verstorbenen fügten sich die Trauernden Schnitte in die Haut zu. Heute leben die Nachkommen der Sioux auf Reservaten in Minnesota, North Dakota, South Dakota, Montana und Nebraska. Sie haben sich ihre Indianersprache mit den drei wichtgsten Dialekten bewahrt....
.....Lakota,Dakota,Nakota .

 

Die Sioux waren in der modernen amerikanischen Bürgerrechtsbewegung aktiv; ihre Forderungen bestanden vor allem in der Rückgabe ihres früheren Landes und der Durchsetzung einer modernisierten Form ihrer traditionellen Lebensweise. 1812 kämpften die Sioux auf seiten der Briten gegen die Amerikaner. 1815 schlossen sie jedoch Freundschaftsverträge mit den Vereinigten Staaten ab, und 1825 wurden den Sioux in einem weiteren Vertrag die Eigentumsrechte an einem weiträumigen Gebiet eingeräumt, das den grössten Teil des heutigen Minnesota, North und South Dakota, Wisconsin, Iowa, Missouri und Wyoming umfaßte. Im Jahr 1837 verkauften sie ihr gesamtes Territorium östlich des Mississippi an die USA; 1851 kamen weitere Gebiete hinzu. In dieser Zeit kam es immer wieder zu feindlichen Auseinandersetzungen mit eindringenden Siedlern. Der erste Zusammenstoß ereignete sich 1854 in der Nähe von Fort Laramie in Wyoming. Als Vergeltungsmaßnahme für 19 getötete Soldaten töteten die US-Truppen 1855 etwa 100 Sioux an ihrem Lagerplatz in Nebraska und nahmen ihren Häuptling gefangen.

 

Der sogenannte Red Cloud's War, der nach einem Häuptling der Sioux benannt wurde, endete damit, dass den Indianern für unbegrenzte Zeit das Gebiet der Black Hills zugestanden wurde. Die Vereinigten Staaten hielten sich jedoch nicht an die vertraglichen Abmachungen, und in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts strömten Goldsucher und Bergarbeiter in die Region. In dem darauf folgenden Konflikt wurde General George Armstrong Custer und 300 seiner Soldaten am 25. Juni 1876 von dem Sioux-Häuptling Sitting Bull und seinen Kriegern getötet. Nach der Schlacht zerfiel die Einheit der Sioux. Das Massaker von Wounded Knee im Dezember 1890, als US-amerikanische Truppen mehr als 200 Männer, Frauen und Kinder der Sioux töteten, setzte dem Widerstand der Sioux bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert ein Ende.....

 

HERKUNFT DER OGLALA

Die Oglalas selbst nennen sich Ogallallah und sind der größte Unterstamm der Teton (Titonwan)-Sioux Indianer, der den Freiheitskampf der Plainsindianer (s.u.) maßgeblich mitbestimmte. Da ausserordentlich viel über die Oglalas niedergeschrieben wurde, werden sie auch oftmals als die eigentlichen Sioux angesehen. Die Oglala standen beim Vordringen der Dakota nach Westen stets an der Spitze. Sie überschritten um 1780 den Missouri und ließen sich zwischen diesem Strom und den Black Hills nieder. In der Literatur wurden sie erstmals von Meriwether Lewis und William Clark erwähnt, die ihre Zahl 1804 mit nur 450 Personen angaben. 20 Jahre später wurden 1500 Menschen gezählt. Ausschlaggebend für diese Zunahme war der Anschluß von Gruppen der Brule, Sihasapa (2 der 7 Unterabteilungen vom Stamm der Teton), Yanktonai (die Mittelgruppe der Dakota-Indianer) und anderen.

 

 

Dabei muß man wissen, daß die Dakota-Indianer, die angesiedelt waren im zentralen Plains- und Präriegebiet und zur Sprachfamilie der Sioux gehören, keinen Stamm an sich bildeten, sondern sich kulturell und sprachlich in 7 Stammesabteilungen gliedern. Die Sioux selbst gaben diesen Stammesgruppen den Namen Ocheti shakowin, was soviel wie "Sieben Ratsfeuer" bedeutet. Die im östl. Gebiet lebenden Santee (Santi), die den eigentlichen Dakota-Dialekt sprechen und aus 4 Stammesgruppen bestehen. Dabei bilden die Wahpeton (Dorf in den Blättern) und die Sisseton (Bewohner des Sumpfufers) die Oberen Santee - auch Upper Sioux genannt und die Wahpekute (Blätterschützen) und die Mdewakanton (Dorf am Geistersee) die Unteren Sante - auch Lower Sioux genannt. Die in dem zentralen Dakota-Gebiet lebenden Yankton (Dorf am Ende), die den Nakota-Dialekt sprechen sowie die Yanktonai (Kleines Dorf am Ende). Als bedeutendste Vertreter der Dakota werden oft die Teton (Präriebewohner) angesehen, die wiederum aus 7 Stämmen bestehen, Dazu gehören die Oglala, Hunkpapa, Sichangu oder Brule, Minneconjou, Sihasapa oder Blackfoot-Teton, Oohenonpa oder Two Kettle und die Itazipcho oder Sans Arc. Alle Abteilungen bestanden wiederrum aus einer unterschiedlichen Anzahl von Bands.

 

Die Oglala stießen 1834/35 bis an den North Plate River vor, um sich die reichen Jagdgründe der Pawnee anzueignen. Anfang der 40er Jahre kam es aufgrund einer für Häuptling Bull Bear tödlich endenden Auseinandersetzung mit Red Cloud zur Spaltung der Oglala. Die Südgruppe der Oglala begab sich dann nach dem Sand-Creek-Massaker am 29.11.1864 zu den Nördlichen Oglalas, die von Man-Afraid-of-His-Horse angeführt wurden und schloß sich mit diesen wieder zusammen.
Die militärischen Aktionen lagen in den Händen von Red Cloud, nach dem diese die Bezeichnung Red Cloud´s War erhielten. Nach der Unterzeichnung des Friedesvertrages von Fort Laramie wurde i.J. 1871 für die Oglala die erste Agentur eingerichtet. Der überwiegende Teil der Oglala lebte jedoch weiterhin unter Führung von Crazy Horse im Gebiet des Powder River. In den folgenden Jahren hatten die Oglala einen bedeutenden Anteil an den militärischen Erfolgen der Teton. Den Höhepunkt stellten die Niederlagen von General G. Crook am Rosebud River und G. Custer in der Little-Big-Horn-Schlacht dar. Die Oglala wurden auf der Pine Ridge Reservation untergebracht. Heute leben dort über 20000 Indianer.
Als typisch für die in den Plains lebenden Oglala wird ihr Federschmuck, die Büffeljagd sowie das Pferd und ihr Leben im Tippi angesehen. Da der Übergang von den Plains zur eigentlichen Prärie fließend ist, läßt sich keine kategorische Grenze zwischen Plains- und Prärieindianer ziehen, zumal die Plainsindianer oftmals unter Prärieindianer subsumiert werden. Neben den Teton (Oberstammesgruppe der Oglala) gehören die Comanche, Ute, Blackfoot, Cheyenne sowie die Kiowa zu den Plainsindianern.

 

Stand: 04.Mai.2001

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